Zwillingstürme der Basilika "St. Salvator"
Die Basilika St. Salvator in Prüm erstrahlt nach ihrer Renovierung in neuem Glanz. Im Innern der beiden Turmdächer: eine Holzkonstruktion nach historischem Vorbild. Das fand die Jury des Regionalen Holzbaupreis Eifel 2008 eine "Anerkennung" wert.
Die Türme der barocken Kirche aus Buntsandstein rahmen den Zackengiebel der Westseite und ragen 62 m hoch in den Himmel. Über 25 m davon bilden alleine die Dächer: mächtige, geschwungene achteckige "welsche" Hauben, gekrönt von eleganten offenen Laternen und ihren spitzen Schieferdächern.
Und die waren das Problem: In den Nachkriegsjahren mit preisgünstigen Sauerländer Schiefer eingedeckt, war einige Jahre später schon die gesamte Dacheindeckung brüchig. Regen- und Schmelzwasser drangen ein, die tragende Holzkonstruktion begann zu faulen.
Morsche Balken überall; bis in den Turmhelm, die "welschen" Hauben, reichten die Schäden. Besonders verrottet waren die mächtigen, bis zu acht Meter langen Balken im Gesimse, auf dem die Laternen ruhen.
Aber auch die Achteckpfosten der Laternen selbst mussten ausgewechselt werden. Und der "Kaiserstiel", der ihre spitzen Dächer innen stützt, war jeweils so beschädigt, dass die Statik nicht mehr stimmte.
Die Aufgabe der Restaurierung erfüllte das Architekturbüro Peter R. Berdi aus Bernkastel-Kues in enger Anlehnung an die historische Bauweise und in Abstimmung mit dem Amt für kirchliche Denkmalpflege.
Berdi verwandte dafür einheimische Hölzer; für die Laternenpfosten verwendete er jahrelang abgelagertes Eichenholz aus Belgien.
Nachdem alles wieder zugeschalt war, wurden Turmspitzen und Hauben mit gutem Schiefer aus der Eifel eingedeckt und die Gesimse nach alter Handwerkskunst mit 3 mm dickem Blei versiegelt. Weithin sichtbar leuchten die sanierten barocken Turmkreuze und die frisch vergoldeten Wetterhähne "Peter" und "Paul" jetzt wieder übers Prümtal.